Kostenfalle In-App-Käufe: Welche Rechte habe ich?

In-App-Käufe sind Käufe, die innerhalb einer App vorgenommen werden. Eigentlich kostenlose Apps können so schnell zu einem teuren Vergnügen werden.

Vor allem in Spiele-Apps sind diese Kostenfallen oft eingebaut. Auf diese Weise werden beispielsweise Premiumfunktionen oder Verbesserungen freigeschaltet.

Bei einigen Apps können innerhalb der App sogar Abonnements abgeschlossen werden

Wie funktioniert der In-App-Kauf?

Die Kaufabwicklung erfolgt über den jeweiligen App-Store. Die Beträge der In-App-Käufe erscheinen auf den ersten Blick sehr niedrig.

Das verleitet jedoch dazu, öfters Extras zu kaufen. Zwar muss jeder In-App-Kauf einzeln bestätigt werden, dennoch wird die Rechnung schnell unübersichtlich.

Ein zusätzliches Problem besteht darin, dass sich auch hinter simplen Werbe-Bannern In-App-Käufe oder Abofallen verbergen können.

Vielfach wird durch das einfache Wegklicken oder das unbeabsichtigte Tippen auf eine Werbe-Anzeige ein Kauf ausgelöst.

Die Zahlungen für In-App-Käufe oder -Abonnements werden von den Mobilfunkanbietern im Auftrag der Drittanbieter über die normale monatliche Mobilfunkrechnung, den im App-Store oder den in der App hinterlegten Zahlungsweg eingezogen.

Erst über diese Rechnungen erfahren viele Verbraucher von dem vermeintlichen Vertragsabschluss.

Was kann ich gegen ungewollte In-App-Käufe tun?

Zunächst sollte geprüft werden, ob es auf der Benutzeroberfläche des Kontos eine Erstattungsmöglichkeit gibt.

Das Problem der In-App-Käufe ist, dass jede Bestellung einzeln reklamiert werden und der Grund der Reklamation angeben werden muss, was sehr aufwendig ist.

Sie müssen innerhalb von 48 Stunden reklamieren, sonst stehen die Chancen gering, dass Sie Ihr Geld zurückbekommen.

Aber dort liegt auch schon das nächste Problem: Meistens bekommt man erst davon mit, wenn die nächste Kreditkartenabrechnung oder Mobilfunkrechnung da ist.

Bis dahin ist die Frist jedoch meist schon abgelaufen.

 

Tipps: So schützen Sie sich gegen ungewollte In-App-Käufe:

 

  • Kontrollieren Sie regelmäßig und genau Ihre Rechnungen.
  • Legen Sie beim Mobilfunkanbieter gegen die entsprechenden Rechnungsposten schriftlich Widerspruch ein.
  • Damit Sie Ihr Geld zurückbekommen, veranlassen Sie eine sogenannte Rücklastschrift des gesamten Betrages.
  • Es bietet sich an in dem schriftlichen Widerspruch gegen die Rechnungsposten darauf hinzuweisen, dass eine Überweisung des unstreitigen Betrages erfolgt ist.  
  • Wenden Sie sich an die für Sie zuständige Verbraucherzentrale und versuchen Sie über eine Rechtsvertretung gegen die Käufe vorzugehen.

Wichtig

Wurden die Käufe durch minderjährige Kinder vorgenommen, ist die Rechtslage einfach.

Minderjährige können grundsätzlich ohne Zustimmung des gesetzlichen Vertreters keine wirksamen Verträge abschließen.

In diesem Fall können Sie das Geld zurückverlangen.

Wie kann ich mich gegen In-App-Käufe schützen?

Als Verbraucher können Sie die Abrechnung solcher Dienste über die Mobilfunkrechnung mit einer sogenannten Drittanbietersperre unterbinden.

Diese ist nicht voreingestellt, kann aber bei Vertragsabschluss und auch danach noch beim Mobilfunkanbieter beantragt werden.

Die sogenannte Drittanbietersperre lässt sich entweder per E-Mail, im Online-Kundenbereich oder in den Kunden-Apps der Mobilfunkanbieter aktivieren.

Sie verhindert, dass eine Abrechnung von Zusatzdiensten über die monatliche Mobilfunkabrechnung erfolgt. Einige Mobilfunkanbieter ermöglichen es sogar, dass nur bestimmte Angebote gesperrt werden.